Foto: Tomas Riehle

Synagoge Bochum

Erich-Mendel-Platz 1, 44791 Bochum

Foto: Tomas Riehle

Synagoge Bochum

Preisträger Auszeichnung guter Bauten des BDA Bochum-Hattingen-Herne-Witten 2010 Auszeichnungen
Projekt
Synagoge Bochum
Architekt
Prof. Peter Schmitz Architekt BDA, Köln
Bauherr
Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen

Die alte Bochumer Synagoge wurde in der so genannten Reichskristallnacht 1938 zerstört. Nachdem die Stadt Bochum der jüdischen Gemeinde ein Grundstück neben dem Planetarium und oberhalb einer Hauptstraße zur Innenstadt geschenkt hatte, errichteten Schmitz Architekten aus Köln hier nach einem Wettbewerb die neue Synagoge. Eingang, Foyer und Nebengebäude sind in sachlichen, kubischen Formen gestaltet. Die Schaufassade des Baus hingegen erhebt sich weithin sichtbar auf einem leicht erhöhten, mit gestockten Sichtbetonmauern gefassten Plateau über der Straße. Der Würfel der Synagoge tritt dabei in eine graphisch-räumlich-materielle Wechselwirkung mit der gegenüberliegenden flachen Planetariumskuppel, die Karl-Heinz Schwarze 1962 entwarf. Besondere Zeichenhaftigkeit gewinnt die Synagoge durch das ornamentale Relief des Mauerwerks des Kubus, der den eigentlichen Gebetsraum aufnimmt: Die Vormauerschale des Massivbaus besteht aus flach-längsrechteckig gesägten Natursteinen, die abwechselnd vor- und zurückgesetzt sind und durch ihre Anordnung das Motiv des Davidsterns variieren. Die ornamentale Fassadengestaltung wiederum evoziert dreieckige Fensteröffnungen, die im Innern des Synagogenraums einen umlaufenden Fries bilden. Darüber haben die Architekten eine baldachinähnliche goldgelbliche Kuppel eingezogen, die durch eine beleuchtete Fuge von der Wand abgesetzt ist und dem Raum eine erhabene und feierliche Stimmung verleiht: Peter Schmitz’ Bochumer Synagoge ist ein gutes Beispiel für den Qualitätssprung, den der Synagogenbau in der Bundesrepublik in den letzten zehn Jahren erlebt hat.