Michael Schnell

Studentendorf Auf dem Burren

Wellandstraße 14, 73434 Aalen

Michael Schnell

Studentendorf Auf dem Burren

Projekt
Studentendorf "Auf dem Burren"
Architekt
L/A Liebel Architekten BDA
Bauherr
Jugendwerk Aalen gemeinnützige Stiftung Vorstand:Herr Ihl und Herr Staiger

Im Studentendorf in Aalen können ca. 60 Studierende und Dozenten in 56 Wohneinheiten mit bis zu 29 m² Wohnfläche gemeinsam leben. Meist sind vier
Einzelzimmer á 17 m² Wohnfläche, jeweils zusätzlich mit Bad, in einer Wohngemeinschaft mit Gemeinschaftsküche zusammengefasst – aufgeteilt auf zwei Hände voll schlichter Häuser, die als eng gestaffelte Gruppe in zwei versetzten Reihen den Ortsrand am Burren neu beruhigen. Die zwei- bis dreigeschossigen mit vertikalen
Holzleisten verschalten Kuben führen den Maßstab der benachbarten Einfamilienhausbebauung fort und sind grob in zwei Hausgruppen mit offenen, fließenden Zwischenräumen und darin liegender innerer fußläufiger Erschließungsgasse zwischen den Häusern untergliedert. Sie sind eingebettet in eine wellig gestaltete, leicht
ansteigende Rasenlandschaft, was einen gewissen Campuscharakter des Wohnens vermittelt, zumal die Assoziation der neuen Holzbauten der Hochschule präsent ist. Eine gemeinsame Erschließungsanlage mit Stellplätzen trennt die Häuser vom freien Feld.
Gemessen an den bisher oft üblichen eher kasernenartigen oder Laubengangtypen studentischen Wohnens und der damit einhergehenden Massierung von Bauvolumen erfährt diese Bauaufgabe hier eine wohltuende Kleinteiligkeit und Maßstäblichkeit, die bei systembedingt etwas höheren Baukosten zu deutlich attraktiver Quartiers- und Wohnatmosphäre führt. Durch plastische Einschnitte der Baukörper im Zusammenhang mit den innen liegenden Geschosstreppen und deren individuelle farbliche Gestaltung, die sich zur stimmungsvollen Kennzeichnung der Häuser in den halböffentlichen Fluren und Treppenhäusern fortsetzt, gelingen freundliche, auflockernde Akzente. Eine einladende, aber dennoch etwas urban-anonyme und nicht zu heimelige Atmosphäre an diesem eher dörflich geprägten Ortsrand vermittelt den Bewohnern eine gesunde Balance aus zurückhaltenden Anregungen für Gemeinschaftserlebnisse und der gelingenden Konzentration auf das eigene Studium. Insgesamt ein hervorragender und vorbildlicher Beitrag für einen neuen architektonisch-städtebaulichen Typus des jungen
Wohnens.“