Bernd Zimmermann

Neubau Förder- und Betreuungsgruppe Längelter

Längelterstraße 193, 74080 Heilbronn

Bernd Zimmermann

Neubau Förder- und Betreuungsgruppe Längelter

Preisträger 2009, Preisträger Der Hugo-Häring-Landespreis 2009, Preisträger Hugo-Häring-Auszeichnung Heilbronn/Franken 2008
Projekt
Neubau Förder- und Betreuungsgruppe Längelter
Architekt
Bernd ZimmermannFreier Architekt BDA
Bauherr
Beschützende Werkstätte Heilbronn e.V.

Würdigung Hugo-Häring Preis:

Gelegen in ländlicher Umgebung soll die Einrichtung zunächst 28, später 49 schwerstbehinderte Menschen und das Betreuungspersonal aufnehmen. Das Problem eines in Zukunft erweiterbaren, schon jetzt aber identifikatorisch wirksamen Raumangebots, das aus funktionalen Gründen ebenso einsichtig-überschaubar wie bergend sein soll, lösen die Architekten auf beispielhafte Weise. Das additive System aus bislang vier fingerartig ausgeformten, eingeschossigen Riegeln mit dazwischenliegenden Sanitär- und Küchenzonen wurde geschickt und landschaftsverträglich situiert. Die dazwischen angelegten, unterschiedlich groß dimensionierten Höfe dienen einem differenzierten Außenbezug und lassen im Inneren mit Hilfe der überlegt gesetzten Öffnungen eine gezielte Tageslicht-Choreographie und somit hellere (öffentlichere) oder dunklere (privatere) Zonen zu. Die sparsame Verwendung der akzentuiert eingesetzten Materialien und Farben (Sichtbeton, Holz) unterstützt das Bedürfnis nach Räumen, die atmosphärisch dicht und zugleich funktional sind. Die unaufgeregte, präzise Architektursprache vermittelt insgesamt das Anliegen, behinderte Menschen ernst zu nehmen – statt sie mit kindlich wirkenden Architekturersatzlösungen letztlich abzuwerten.

Würdigung Auszeichnung Guter Bauten:

Zwischen einem Mehrfamilienhaus und dem sich anschließenden Grünraum eingebettet zeigt sich das eingeschossige Gebäude nach außen hin als eine klare, additive Struktur aus vier Betonrahmen mit dazwischenliegenden, teilbegrünten Höfen. Holz als Material der Außenfassade setzt sich im Inneren des Gebäudes fort und schafft zusammen mit dem rötlichen Fußboden und den Sichtbetondecken eine sehr wohnliche Atmosphäre. Geschoßhohe Verglasungen öffnen sich zu den Innenhöfen oder zur Landschaft, Oberlichter schaffen intimere Räumlichkeiten mit Rückzugsmög¬lichkeiten für die Bewohner. Durch die klare Architektursprache, der Kombination von kleineren und größeren, offenen und geschlossenen Einheiten spürt man eine beispielhaft sensible Auseinandersetzung mit der gestellten Bauaufgabe.