Foto: Veit Landwehr

Kaufhaus Breuer, Eschweiler

Grabenstr. 38, 52249 Eschweiler

Foto: Veit Landwehr

Kaufhaus Breuer, Eschweiler

Nominierung BDA-Architekturpreis Nike 2010, Shortlist BDA-Architekturpreis Nike 2010 Nike für besonderes soziales Engagement, Preisträger Auszeichnung guter Bauten des BDA Aachen 2006 Auszeichnungen, Preisträger Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2007 Auszeichnungen
Projekt
Kaufhaus Breuer, Eschweiler
Architekt
BeL Anne-Julchen Bernhardt, Jörg Leeser, Köln
Bauherr
Anna Maria und Andrea Breuer, Köln

Das Kaufhaus Breuer wurde zwischen 1946 und 1951 von dem in Eschweiler tätigen Architekten Hellmuth Müller als viergeschossiger Stahlbetonskelettbau errichtet. Nachdem die Obergeschosse 30 Jahre leer standen, wurde nun ein Umnutzungskonzept entwickelt, das im Erdgeschoss die Einzelhandelsflächen erhält und deren prominente Lage im Herzen der Stadt weiterhin nutzt.

Im ersten Obergeschoss wurde ein Multifunktionsraum geschaffen, der als Büro- oder Praxisfläche Verwendung finden kann. Zweites und drittes Obergeschoss umfassen acht Wohnungen mit jeweils 50-70 qm. Jede Wohnung besitzt einen privaten, von außen uneinsehbaren Innenhof, über den sie erschlossen ist. Im zweiten Obergeschoss sind drei Einheiten zu einer 210 qm großen Wohnung für eine Wohngemeinschaft von sechs Senioren zusammengefasst worden. Fünf private Zimmer mit jeweils eigenem Duschbad sind um einen großen, gemeinsamen Wohnbereich mit drei Innenhöfen gruppiert. Treppe und Aufzug erschließen eine gemeinsam genutzte Terrasse auf dem Dach, die einen Panoramablick über Eschweiler bietet.

Urteil der Jury: Das Projekt verbindet auf vorbildliche Weise ein zukunftsweisendes Nutzungskonzept mit der sensiblen Umnutzung eines innerstädtischen Kaufhauses im Stile einer moderaten Nachkriegsmoderne. Nach jahrelangem Leerstand – einzig ein Drogeriemarkt im Erdgeschoss wahrt die Kontinuität – konnte hinter der historischen Fassade ein völlig neues Wohnkonzept für behinderte ältere Menschen umgesetzt werden. Angesichts der großen Raumtiefen war es nötig, zweigeschossige Lichthöfe in die oberen Etagen einzuziehen, von denen die barrierefreien, großzügen Wohnungen erschlossen werden und denen sie als space-in-between dienen. So entstehen differenzierte Räume, die ebenso Nachbarschaft wie auch privaten Rückzug erlauben. Das erste Geschoss wird als „Junior-Senior-Raum“ zum geselligen Ort. Diese angesichts der Alterung der Gesellschaft an Bedeutung gewinnende Bauaufgabe wird auf kreative Weise gelöst: ein Modell für die Zukunft.