Holzanbau

Erweiterung eines Einfamilienhauses mit einem Holzbau von Jan Rösler.

Die Jury bewertet diese Arbeit als gelungenes Beispiel für eine kleinmaßstäbliche Intervention, die die Aufgabe mit begrenzten Mitteln in großer Einfachheit und Klarheit löst, ohne auf Poesie und architektonische Eleganz zu verzichten. Bezogen auf die Aufgabe des Weiter-Bauens im ländlichen Raum ist das Haus als vorbildhaft im Hinblick auf Zurückhaltung, Eigenständigkeit und Einfügung zu sehen und zeigt das Potential moderner Architektur außerhalb der Stadt.

Der Anbau eines kleinen Bestandshauses im brandenburgischen Bestensee für eine Familie mit Kleinkindern ist als rechteckiger Baukörper konzipiert, der über dem Boden zu schweben scheint. Das wohlproportionierte Volumen wertet den Bestand auf und überführt es – angemessen in Maßstab und Materialität – in einen neuen Kontext.

Das Raumprogramm ist entlang eines überbreiten Korridors organisiert, der als flexibler Zwischenraum mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten fungiert.

Die Fassadenverkleidung aus Holz vermittelt die Leichtigkeit der Intervention. Eine Reihe von vertikalen Fenstern öffnet sich zum Garten und schafft einen Rhythmus, der die inneren Funktionen nach außen trägt. Die Materialreduktion, bei der auch im Innenraum Holz dominiert, trägt dazu bei, Ruhe und Leichtigkeit zu vermitteln.

Über die reine Funktionserfüllung hinaus ist der Anbau Ausdruck einer direkten und klaren Architektur, die mit dem bestehenden Haus koexistiert. Ein heiteres und poetisches Werk, das mit Bedacht auf die Größe der Umgebung und ihre räumlichen und materiellen Eigenschaften achtet.