Werk 7-Kartoffelhalle — Umbau und Sanierung

Anerkennung Region LH München
für das Weiternutzen

Beurteilung der Jury

In einer Stadt, deren Flächenreserven sich rasch gegen Ende neigen, wird es eng für Räume, die sich selbst überlassen werden. Der Entwicklungsdruck steigt und auch die letzten verbliebenen Brutstätten der Subkultur weichen hochpreisigen Immobilienprojekten. Spießig, versnobt und uncool ersetzt bald den improvisierten, lebendigen und inspirierenden Charakter – so weit der übliche Ablauf.

Auf dem Areal des ehemaligen Pfanni-Geländes am Münchner Ostbahnhof soll mit dem neuen Werksviertel der Beweis angetreten werden, dass es auch anders gehen kann. Das brachliegende Industriegebiet war bislang reichhaltiger Humus für unzählige Clubs, Bars, Restaurants, Spielhallen, Künstlerateliers und Kleinunternehmen. Ein charmantes Multiversum, dessen Qualitäten in die Zukunft weitergetragen werden sollen.
Das Werk 7 stellt einen wesentlichen Baustein dieses Umstrukturierungsprozesses dar, gibt die Richtung vor. Die «Kartoffelhalle» – einst Herzstück der Pfanni-Produktion – wurde erhalten und saniert. Wenige behutsame Eingriffe in die Bausubstanz bewahren den ursprünglichen Charakter. Entstanden ist eine moderne, multifunktionale Veranstaltungshalle mit dem Charme eines improvisierten, freien Ortes.

Bleibt zu hoffen, dass am Ende dieses umfassenden Umbaus der alternative Geist des Werksviertels weiterlebt. Eine Großstadt wie München braucht Freiräume wie diesen.

Sven Matt