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Preisträger BDA Studienpreis des BDA Hessen 2020
Verfasser: Robin Günther & Hermann Johann Zepp (gemeinsame Arbeit)
Hochschule Darmstadt, Fakultät für Architektur / Innenarchitektur
Betreuerung: Prof. Anke Mensing
Wintersemester 2019/2020
Die Fassade – Leinwand und Sichtschutz zugleich.
Sie zieht zum einen Aufmerksamkeit auf sich, zum anderen schafft sie die nötige Privatsphäre. Sie lässt genügend Licht in das Bauwerk, erzeugt dabei aber auch eine gewisse Spannung. Durch die auf den Langseiten aufgedruckten Grafiken wirkt sie je nach Betrachtungswinkel sehr plakativ. Zum anderen verschmilzt sie mit ihrer historischen Umgebung, da ihre Kurzseiten in dem charakteristisch roten Sandstein eingefärbt sind, wie man ihn beispielsweise am und rund um das
angrenzende Residenzschloss herum findet.
Je nachdem wie man sich um das Gebäude herum bewegt ist aus der Ferne eine Grafik ablesbar, oder das Gebäude tritt etwas in den Hintergrund. Aus der nähe erkennt man klar die Abstraktion. Beides verhält sich dabei gleichwertig zueinander. Bei der Fortbewegung ändert sich das Objekt mit jedem Schritt.
Die neue Fassade schmiegt sich um das Gebäude wie eine zweite Haut. Da sie wie ein Zaun wirkt, bilden sich punktuell dadurch auch neue „Innenhöfe“. Diese dienen südlich als kleiner Vorhof oder verbergen die nördlich gelegene Fluchttreppe, Mülltonnen und den Haustechnik-Hof.
Die Fassade besteht aus leichten Aluminium Vierkant-Rohren welche vertikal im 90° Winkel zueinander aufgerichtet sind und teilweise vor die alte Fassade gehängt werden. Die Vierkant-Rohre werden von einer horizontalen Aluminium-Lattung in Position gehalten. Die Profile sind auf der kurzen Stirnseite rötlich-sandsteinfarben und auf den Längsseiten grafisch bedruckt. Je nach Betrachtungswinkel entsteht immer ein anderer Eindruck.
Über die Grafik zeigt das Gebäude nach außen hin, was es beherbergt. Es kann aber auch mit der Umgebung verschmelzen.
Der BDA Darmstadt hat im Wintersemester 2019/2020 einen Ideenwettbewerb zur Formulierung eines neuen Erscheinungsbildes des Instituts für Neue Technische Form – INTeF auf dem Friedensplatz in Darmstadt ausgelobt. Der Wettbewerb richtete sich an die Studierenden beider Darmstädter Architekturfakultäten, der Technischen Universität Darmstadt sowie der Hochschule Darmstadt.
Wettbewerbsmodus: Ideenwettbewerb.Juryurteil
Das Ziel, für das Bestandsgebäude eine repräsentative Hülle zu entwickeln, welche die aktuelle Nutzung als „Institut für Neue technische Form“ nach Aussen transportiert,
ist gut gelungen:
Durch die feststehenden, vertikal ausgerichteten Lamellen wird die besondere Geometrie des Baukörpers betont.
Verstärkt wird diese auch durch Verlängerung dieser bis zur Oberkante der Dachterrassenbrüstung.
Bei den Aussenbereichen, die es im Besonderen zu gestalten und definieren galt, übernehmen sie weitere Funktionen:
Der Eingangsbereich wird betont - während gleichzeitig eine vorgelagerte, geschützte Terrasse entsteht.
Auf elegante Weise wird mit dem selben Prinzip die wenig repräsentative Nordseite zum Cityring aufgewertet.
Im Hinblick auf die zeitlich begrenzte Nutzung als Intef - überzeugt der Entwurf ebenfalls:
Das einfache Konstruktionsprinzip ließe sich auf unkomplizierte Weise realisieren.
Als einzige Arbeit zeigt sie einen Vorschlag der Plakatierung der jeweiligen Ausstellung, die integraler Bestandteil des Fassaden-Entwurfs ist. Die Adressausbildung als Ausstellungsgebäude ist somit in besonderer Weise gelungen.
