Parkhaus P5 am Hauptbahnhof Mannheim

Würdigung der Jury
Das „Mobilitätshaus“ P5 ist ein ruhiger integrativer Bau im nördlichen Abschluss des Glücksteinquartiers in Richtung breiter Bundesstraße und Gleisanlagen im Mannheimer Bahnhofsbereich. Sein Konzept spielt gekonnt mit der Frage nach der städtischen Maßstäblichkeit; und zwar mit einer beeindruckenden, rundum gleich gestalteten Erscheinung und inneren Offenheit. Es gelingt den Architektinnen und Architekten einerseits auf angemessene Weise fernwirksam zu sein und andererseits mit dem kleinteiligen Wohnquartier Lindenhof zu vermitteln. Dabei galt es zusätzlich zu lösen, wie sich über dem Untergeschoss acht gedrungene Parkdeckrampen zwischen den höheren, markanteren Bürobauten einfügen. Hierfür wurden in einer schlanken Fassadenordnung je zwei Obergeschosse geschickt zusammengefasst und im Wechsel mit Glas- und lockeren, bronzierten Aluminiumstreifen belebt. Diese Freiheit in der Fassadengestaltung wurde durch die komplett stützen- und unterzugsfreie Konstruktion erreicht. Sie gewährt eine helle Übersichtlichkeit, durchlüftete Transparenz und ein Sicherheitsgefühl und gleichzeitig eine komfortable, wirtschaftliche und flexible Nutzung für eine zukünftige, nachhaltige Mobilität mit Fahrradstellplätzen und Ladestation für Elektrofahrzeuge und Car-Sharing. Im Fußgängerbereich ist der sorgfältig detaillierte Sockel mit seinen kleinteiligen, perforierten Werksteinelementen und teilweisen Glaseinschlüssen angenehm auf das Maß der Passanten bezogen. Seine plastische Ausbildung ist haptisch angenehm und verkehrsschall-absorbierend. Es ist eine authentische Architektur mit sensiblen Details und angenehmer Atmosphäre gelungen.

Weinmiller Großmann Architekten BDA PartGmbB Prof. Gesine Weinmiller, Michael Großmann, Berlin
weinmillergrossmann.de