Brigida González

Preisträger Hugo-Häring-Auszeichnung Stuttgart – Mittlerer Neckar 2020

OS66.1 Stuttgart

Stuttgart

Brigida González

OS66.1 Stuttgart

Stuttgart
Projekt
OS66.1 Stuttgart
Architekt
g2o GmbH Stephan Obermaier Michele Grazzini, Stuttgart
Bauherr
Hans-Peter Obermaier

Würdigung der Jury
Innerstädtische Nachverdichtung in Form von Aufstockungen ist eine sinnvolle Antwort auf die drängende Frage, wie in urbanen Zentren zusätzlicher Wohnraum ohne Flächenversiegelung geschaffen werden kann. Das Sanierungs- und Aufstockungsprojekt OS66.1 überführt ein traditionelles Stuttgarter Hinterhaus aus dem Jahr 1930 formal und funktionell überzeugend ins 21. Jahrhundert. Zwei Geschosse aus Stahl und Holz wurden dem gemauerten Bestand aufgesetzt. Dabei formen die Architekten Alt und Neu durch eine monochrome lichtgraue Hülle zu einem monolithisch anmutenden Ganzen, wobei für die Mauerfassade Putz und fürs polygonal geformte Dachgeschoss eine dem Schwimmbadbau entlehnte Kunststoffhaut verarbeitet wurde. Bündig auf die Fassade gesetzte, aus der Orthogonale gerückte Fenster verstärken die Extravaganz; Rückgrat und einen handfesten High-Tech-Touch erhält der Bau im Gegenzug durch eine nach außen gelegte Stahltreppe als vertikale Erschließung. Mit vier Wohnungen und einem Büro setzt der markante Baukörper, der sich zur benachbarten Schule hin expressiv auffaltet, die Funktionsmischung des Bestandsbaus, in dem einst Modelleisenbahnen gefertigt wurden, fort. Der in den Untergrund des Hofes versenkbare Parklift schafft vier Autostellplätze –eine Lösung, die in der unter der Autolast ächzenden Stuttgarter Innenstadt hohen Nutzwert haben dürfte. Die Architekten belegen mit dieser mutigen wie intelligenten Metamorphose das vernachlässigte Potenzial von Stuttgarts Hinterhöfen.

g2o GmbH Stephan Obermaier Michele Grazzini, Stuttgart
www.g2o-arch.eu

Preisträger

Hugo-Häring-Auszeichnung Stuttgart – Mittlerer Neckar 2020