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Preisträger max40 – Junge Architektinnen und Architekten 2021
BUTZE! ist ein selbstinitiiertes Projekt mit dem Ziel, mittels minimaler Interventionen einen Beitrag zur nachhaltigen touristischen Aufwertung ländlicher Regionen zu leisten. An abgeschiedenen Orten finden Naturbegeisterte individuell gestaltete BUTZEN!, die als Nachtlager, Schutz vor den Naturgewalten oder als einzigartiger Rückzugsort dienen.
Die beiden ersten solcher Herbergen für Wandernde konnten mitten im Biosphärenreservat Rhön, im idyllischen Apfelhain einer abgelegenen, ehemaligen Mühle errichtet werden. Die abstrakte Gebäudeform kontrastiert mit dem natürlichen Umfeld. Die Anleihen von Forst- und Jagdarchitektur lässt sie jedoch klar an diesem Ort beheimatet sein. Der an eine alte Kamera erinnernde Baukörper formt einen sakral anmutenden Eingang mit zweiteiliger „Pferdetür“, welche durch Schmiedeeisenteile in der gewünschten Position gehalten wird. Gegenüber schmückt ein rahmenloses Panoramaglas das Innere mit dem Bild der Landschaft. Die beiden Baukörper sind Abwandlungen des gleichen Bautyps – der eine ist nur gegenüber dem anderen um 180 Grad in der Vertikalen gedreht. So entstanden zwei individuelle Innenräume.
Auf reversiblen Schraubfundamenten ruht das mit Leinöl lasierte Holztraggerüst, welches den aus vorgefertigten Holzrahmenbau-Elementen zusammengefügten Baukörper trägt. Innen wie außen kleiden roh belassene Fichte-Tanne-Dreischichtplatten die Oberflächen, welche über die Zeit die Spuren von Wind, Wetter und Nutzung offen zur Schau tragen werden.
Robert Ilgen
TAKTAK Architektur + Szenografie
Eisenacher Straße 9
98590 Schwallungen
www.taktak.de
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Ein Objekt in der Natur, ein seltsames Wesen aus Holz auf sechs Beinen – ein moderner Hochstand? Eine riesige Camera obscura? Ein Spielgerät? Oder gar eine Behausung? Die „BUTZE!“ ist ein bisschen etwas von alledem. Gedacht als temporäre Unterkunft für Wanderer, wurden zwei dieser Prototypen auf einem Naturgrundstück am Hang mit wunderbarer Aussicht, am Rande von Fischbach in der Rhön platziert. Eine Mikroarchitektur, die neugierig macht, Assoziationen freisetzt, zum Entdecken einlädt. Beschränkt auf das Notwendigste – Boden, Dach, zwei Seitenwände, Fenster und Tür. Im Inneren eine kleine Plattform zum Verweilen und Übernachten. Das rahmenlose Fenster ersetzt die dritte Wand und fasst ein Landschaftspanorama im XXL-Format. Erhaben wie ein Baumhaus, strahlt das Objekt eine trutzige Geborgenheit aus. Das Holz wird vergrauen, das Gebilde wird sich mit den Jahren der umgebenden Natur anpassen. Die ungewöhnliche Form wird bleiben, als Zeugnis menschlichen Gestaltungswillens, im Einklang mit der Umgebung. Auch das kann Architektur.
Für die Jury
Oliver Stolzenberg