Angesichts hochgradig normierter Rahmenbedingungen im Schulbau überzeugt das Projekt durch zukunftsweisende Eigenständigkeit. Zwei pavillonartig wirkende Baukörper sind geschickt in die städtebauliche Textur des Wohnquartiers am Nordrand von Karls-ruhe eingefügt und definieren eine Platzsituation, wobei der Turm der Jakobus¬kirche als vertikale Dominante einbezogen wurde. Die Orientierung zum Außenraum ist eine der zentralen Entwurfsideen: Die Lamellen vor den Fassaden schaffen benutzbare, raum-haltige und nicht allein als Fluchtweg dienende Zwischenzonen, die zwischen innen und außen vermitteln; das Dach über der in den Boden eingetieften Turnhalle dient als Sportplatz, der in die Gesamtfigur des Volumens eingeschrieben ist. Die Volumina treten als Pavillons, nicht als Kisten in Erscheinung. Der fast bodenebene Sockel ist subtil ausgebildet, ohne dass die Schule deswegen zum Bildungstempel wird. Das Ensemble strahlt nicht zuletzt aufgrund der die Orientierung verstärkenden Farbgebung der Lamellen eine heitere Atmosphäre aus. Ohne ins Geschmäcklerische zu verfallen, wirkt es zeitgenössisch und modern.